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Klimawandel, CO2 und die vergessene Seele der Erde

Es heisst, der Klimawandel sei vom Menschen gemacht – und damit ist oft einzig und allein der CO₂-Ausstoss gemeint. Ganze politische Strategien, Steuermodelle und Moraldebatten bauen mittlerweile auf diesem einen Wert auf. Und ja, es ist unbestritten, dass der Mensch seit der Industrialisierung mit fossiler Energie Raubbau an der Erde betreibt. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?

 

Was kaum mehr thematisiert wird: Es gab auf der Erde immer Eiszeiten und Warmzeiten – der Planet hat geatmet in langen, natürlichen Zyklen. Sonne, Erdachse, Magnetfeld, galaktische Einflüsse – all das hat das Klima der Erde schon vor der Existenz des Menschen verändert. Der Unterschied heute: Die Geschwindigkeit des Wandels ist höher, ja. Aber auch die Einseitigkeit unseres Denkens.

Denn während wir CO₂ zählen und mit Zertifikaten handeln, schweigen wir über die tiefere Wunde: Die massive Zerstörung der Natur durch Plastik, Gifte, Abholzung, elektromagnetische Dauerbestrahlung, Monokultur, Lärm. Wir reden über Emissionen – aber nicht mehr über Bäume, Vögel, gesunde Böden oder die Seele der Flüsse.

Es gibt Algen, die CO₂ binden. Wälder, die atmen. Kreisläufe, die sich regenerieren – wenn wir sie lassen. Doch wir kontrollieren, regulieren und besteuern lieber, als wahrhaft zu verstehen, dass der Planet lebendig ist – nicht berechenbar wie ein Börsendiagramm.

 

Vielleicht ist das eigentliche Problem gar nicht das CO₂ – sondern der Verlust der Verbundenheit. Mit der Erde. Mit dem natürlichen Rhythmus. Und vor allem: mit uns selbst.

Denn ein Mensch, der sich selbst nicht mehr spürt, wird auch die Erde nicht mehr fühlen. Ein Mensch, der nur noch wirtschaftlich denkt, wird keine Weisheit mehr hören. Und eine Gesellschaft, welche die ihre Seele vergisst, verliert auch die Sprache des Lebendigen.

 

In dieser Entfremdung zeigt sich eine kollektive Wunde: Wir leben getrennt von der Natur, getrennt von den Rhythmen des Körpers, getrennt von unseren Wurzeln – und zunehmend auch getrennt von uns selbst. Diese innere Trennung spiegelt sich im Aussen: in der Zerstörung, im Lärm, im Verlust der Vielfalt.

Die Erde selbst scheint ein Spiegel zu sein – ein lebendiges Resonanzfeld, das uns zurückmeldet, wie wir mit uns selbst umgehen. Wenn wir ausbrennen, trocknen auch die Böden aus. Wenn wir Angst erzeugen, gerät auch das Klima in Unruhe. Die Symptome der Erde sind nicht losgelöst von uns – sie sprechen unsere Sprache, nur auf anderer Ebene.

Es braucht keine neue Ideologie, sondern eine Rückverbindung. Nicht nur technisch – sondern geistig, seelisch, energetisch.

 

Es braucht Menschen, die wieder zuhören – nicht nur Fachleuten, sondern dem rauschen der Bäume und dem flüstern der Bäche. Es braucht ein Bewusstsein, das nicht nur Schuld verteilt, sondern Verantwortung annimmt – für das, was wir in uns und um uns nähren. Und es braucht eine Rückkehr zu einem inneren Ort, von dem aus wir nicht mehr gegen die Erde kämpfen, sondern mit ihr atmen.

Vielleicht beginnt der Wandel nicht in der CO₂-Bilanz. Sondern im stillen Moment, in dem wir der Erde wieder zuhören. Und vielleicht geht es beim Klimawandel nicht nur um Temperatur – sondern um ein Erwachen.

Mein tiefes Mitgefühl gilt den Betroffenen im Lötschental.

 

 

Alles Liebe

Heidi

 

 

Heidi Jörg | Mattstrasse 20 | CH-6052 Hergiswil | Tel. +41 41 630 19 58Kontakt